Dialekte stehen zusehends auf der „roten Sprachliste“

Sterben Dialekte in Zukunft aus?

Sie gehören dazu, sie sind Teil der Kultur und werden häufig als wichtiges Wiedererkennungsmerkmal einer Region betrachtet. Dialekte sind tief in der Sprachenvielfalt und in den Regionen verwurzelt. Doch war es in der Vergangenheit quasi eine Selbstverständlichkeit, dass Regionen ihre eigenen Dialekte hatten, zeigt sich mittlerweile ein anderes Bild. Zusehends ist in Europa vom großen Sprachensterben die Rede und so landen immer mehr Dialekte auf der „roten Liste der Sprachen“. Dabei würde ein Aussterben von Dialekten nicht nur ein Verlust für die Menschen sein, die sie sprechen, sondern auch einen tiefen Einschnitt in die Kultur bedeuten.

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Weltweit werden vorwiegend rund 19 Sprachen gesprochen

Auf internationaler Ebene gibt es zahlreiche Sprachen. Die meisten Menschen sprechen heute nicht nur die eigene Muttersprache, sondern beherrschen über diese hinaus zwei oder auch drei Fremdsprachen. Einige sprechen sogar noch mehr Fremdsprachen. Gerade in Europa ist die Zahl derer, die neben der Muttersprache weitere Sprachen beherrschen, hoch. Statistiken zufolge verständigt sich die Weltbevölkerung überraschend in gerade einmal 19 Sprachen. Die Sprache, die am weitesten verbreitet ist, ist jedoch nicht etwa Englisch oder Französisch. Es ist Chinesisch. Rund 1,2 Milliarden Menschen sprechen weltweit Chinesisch. Dahinter befindet sich Spanisch, das von rund 400 Millionen Menschen weltweit getroffen wird. Mittlerweile recht abgeschlagen ist dagegen Englisch, das weltweit von rund 335 Millionen Menschen zur Kommunikation genutzt wird. Hierbei handelt es sich um Angaben, die sich auf diejenigen beziehen, die die Sprache als Muttersprache verwenden. Deutsch rangiert hier zum Beispiel auf dem 12. Rang.

60 bis 70 Prozent der Sprachen werden aussterben

Weltweit gibt es eine beeindruckende Sprachvielfalt. Rund 6500 Sprachen werden international gezählt. Diese Anzahl ist unvorstellbar. Doch bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird sie sich den Erwartungen zufolge deutlich reduzieren. Demnach sollen rund 70 bis 90 Prozent dieser Sprachen in den kommenden Jahren aussterben. Es ist erschreckend, wie wenige Sprachen dann nur noch übrig bleiben würden. Dabei ist das Sprachensterben weltweit keineswegs Zukunftsmusik. Schon jetzt verstummt weltweit beinahe im 2-Wochen-Takt eine Sprache. Mittlerweile sterben weltweit so viele Sprachen aus wie nie zuvor. Doch nicht nur die Anzahl der betroffenen Sprachen ist gigantisch, sondern auch die Geschwindigkeit, in der sie aus den Kulturen verschwindet. Gern gerät in Vergessenheit, dass es sich bei der Sprache immer auch um eine Mode handelt. Sie ist also ein Statement, das aber auch im Laufe der Zeit verschwinden kann. Dies zeigt der Aspekt, dass jedes Jahr neue Begriffe dazukommen, zugleich aber auch Wörter immer weniger gebraucht werden oder vielleicht sogar verschwinden. Die Sprache geht mit der Zeit und genau das macht sie seit jeher so vielseitig und abwechslungsreich. Wir bemühen uns täglich darum, durch die Wahl der richtigen Worte Sachverhalte zu klären. Sprache ist unser Kommunikationsinstrument.

Literaturnachweis

[1] Berliner Kurier– „Das große Sprachensterben“ Viele Dialekte sind vom Aussterben bedroht, 08.12.15, Klaus Braeuer

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