Emojis richtig übersetzen

Kulturelle Unterschiede beim Verständnis der Kommunikationsgrafiken

Emojis signalisieren längst nicht mehr nur Emotionen, sondern sind eine eigene Weltsprache, die schnell wächst. Große Unternehmen, Politiker oder die Literaturbranche haben bereits die globale Bildsprache für sich entdeckt, eigens errichtete Forschungsgruppen beschäftigen sich mit der Erforschung der Minibilder, Emojis gehören sogar zum Beweismaterial vor Gericht und können als Wort des Jahres gekürt werden. Und so können sich auch moderne Übersetzungsbüros wie Translation Artwork den kleinen Gesichtern nicht mehr entziehen. In Zukunft gibt es neben der Handbuch-Übersetzung Deutsch Englisch wohl auch die Übersetzung Emoji… Doch wer denkt, diese Übersetzung ist universal für jedes Land und jede Kultur, löst Fremdsprachenunterricht in der Schule ab und hebt die Völkerverständigung auf eine neue Ebene, der irrt. Die Emoji-Sprache birgt ebenso kulturelle Unterschiede und Tücken wie jede Schriftsprache der Welt.

Emoji richtig übersetzen

 

Interkulturelle Missverständnisse durch Emojis

Es kommt schon innerhalb des eigenen Freundeskreises immer wieder vor: Der eine Freund benutzt oder interpretiert ein Emoji anders, als der andere. Was unter Freunden noch lustig sein kann, kann bei Konversationen zwischen weniger vertrauten Kommunikationspartnern schon zu fatalen Missverständnissen führen. Noch heimtückischer ist die Verwendung von Emojis in unterschiedlichen kulturellen Kontexten: Verschiedene Kulturen haben eine ganz eigene Dechiffrierung der modernen Hieroglyphen. Die ursprüngliche Verwendung der aus Japan stammenden Emojis unterscheidet sich beispielsweise oftmals grundsätzlich von der Bedeutung, die die kleinen Bildchen in Europa haben. Ein pfeifendes Emoji wird als Kussmund, betende Hände werden als „High Five“ und bestimmte Obst- und Gemüsesorten als delikate Körperteile fehlinterpretiert. Dies liegt nicht selten auch an den unterschiedlichen Designs der Gesichter bei unterschiedlichen Handy-Marken, Social-Media-Kanälen oder Chat-Programmen, aber auch an der von Kultur zu Kultur unterschiedlichen Mimik und Gestik.

Emojis richtig lokalisieren

Wie jede Sprache bergen Emojis ein hohes Potential für Fehlinterpretation. Ebenso wie man bei einer guten Sprachübersetzung den Inhalt lokalisieren sollte, muss man auch bei der Übersetzung von Emojis die jeweilige Kultur der Kommunikationspartner berücksichtigen. In Japan, den USA, Europa und anderen Ländern, in denen die Emojis weit verbreitet sind, kursieren ganz unterschiedliche Bedeutungen, welche erkannt und in das bedeutungsgleiche Äquivalent der Zielsprache übersetzt werden müssen. Emojis sind längst im Geschäftsalltag angekommen, um Fließtext aufzulockern, die E-Mail-Korrespondenz persönlicher zu gestalten und eine freundschaftlichere Beziehung zwischen Geschäftspartnern zu suggerieren. Sollte sich „Emoji“ als ganzheitliche Sprache im Geschäftsalltag durchsetzen, können professionelle Übersetzer diese Einordnung der Kommunikationsgrafiken übernehmen. Bis dahin sollten Sie Ihre wichtige Korrespondenz lieber ohne Emojis führen und Ihre Geschäftspartner durch eine professionelle Übersetzung in die Muttersprache des Kommunikationspartners überzeugen.

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